Tag Archives: 2012

Wenn der Hit zum Überhit wird, wird die Sprache lauter. Oder handelt es sich nur um eine vorübergehende Laune, die schon bald vom nächsten Modewort abgelöst wird? (31.1.2012) Letzten Freitag erschien „Born to Die“, das Debutalbum der Popsängerin Lana Del Rey – vielleicht haben Sie auch von ihr gehört. Da es um Del Rey im […]

(28.1.2012) Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht – das bewahrheitet sich an diesem Plakat der Ärztegemeinschaft Cutaris, die Haut-, Venen- und Laserbehandlung anbietet, in einer Münchner U-Bahn-Station (s. Bild). Manche lateinischen Redewendungen sind so bekannt, dass man darauf vertrauen darf, sie seien allgemein verständlich. Errare humanum est, vielleicht, oder alea iacta est. Dass Irren menschlich ist oder die Würfel […]

Ein Phänomen nimmt zu: Wie Politiker zu Wortneubildungen anregen. (25.1.2012) Heute treibt mich die Chronistenpflicht an die Tastatur, ich möchte die Geburt eines neuen Wortes anzeigen. Das kommt zwar häufiger vor, seit via Internet die Kulturen und Sprachen zusammenwachsen. In diesem Fall sind jedoch die Umstände der Entstehung und die Herkunft des Wortes bedeutsam. In der […]

(21.1.2012) Das Deutsche erlaubt eine sehr flexible Stellung der Worte im Satz, zum Beispiel darf man Subjekt und Objekt vertauschen. Normalerweise steht das Subjekt vor dem Objekt, doch manchmal, etwa wenn das Objekt besonders betont werden soll, wird es vorgezogen. Das weiß der Leser allerdings nicht gleich, er erwartet das Subjekt vorn – und das […]

(17.1.2012, Nachtrag 30.1.2012) Die Autorin Sybille Berg schrieb unlängst auf Spiegel Online unter der Überschrift „Schleudertrauma des Geistes“ über das große Thema dieser Tage, Burn-out, darunter diesen Satz: Der Burnout meint etwas wie: Ich arbeite zu viel, ich bin traurig weil ich die Sinnlosigkeit meiner Tätigkeit und meines Lebens begriffen habe. Ich möchte nicht den Inhalt […]

(14.1.2012) Heute machen wir einen kleinen Test. Sagen Sie mal der Lastkraftwagen. Gut, danke! Und jetzt bilden Sie den Plural und sagen die Lastkraftwagen. Haben Sie irgendwo ein s gesehen? Nein? Danke. Zweite Frage: Sagen Sie der Personal Computer. Danke. Und im Plural, bitte: die Personal Computer. Haben Sie ein s bemerkt? Ich auch nicht. […]

(10.1.2012) Neulich entdeckte ich an meiner Lieblingslitfaßsäule dieses Plakat des Wanderschuh-Herstellers Timberland mit dem Slogan: Repels water. Embraces the earth. Timberland beweist Mut zur Lücke und langen Atem, denn Englisch auf diesem Spezialistenniveau ist nicht jedermann geläufig. Es dürfte dauern, bis sich der exotische Slogan durchgesetzt hat. Englische Werbesprüche bergen nicht selten Risiken. Anders als bei […]

(8.1.2012) Freitag Abend zeigte die Tagesschau ein kurzes Horst Seehofer-Interview aus dem Wildbad Kreuth. Seehofer antwortete auf eine Frage, und er sagte Zwanzigzwölf, als er Zweitausendzwölf meinte. Sagte man vergangenes Jahr Zwanzigelf? Deutlich seltener. Google gibt, Stand gestern,  28.700 Treffer aus, gegen 69.100 für Zwanzigzwölf. Ein Beispiel für die überwältigende Kraft des Stabreims. Wer den […]

Im Namen des CD und eines fragwürdigen Konzepts vergeht sich die ARD in einer Anzeigenkampagne an der Groß- und Kleinschreibung. Was gewinnt sie dadurch? (6.1.2012) Eine CI ist wichtig, ein CD auch – sie helfen vielteiligen, großen Organen zu einem einheitlichen Erscheinungsbild, das die Kunden leicht wiedererkennen können. Seine konsequente Anwendung ist auch wichtig, doch […]

(Nachtrag 11.2.2012) Dieser Eintrag am Tag der deutschen Einheit ist unseren Politikern gewidmet. Die haben sich in letzter Zeit nämlich neu inszeniert, wenn sie vor Kameras und Mikrofone traten: Sie liefern jetzt. Philipp Roesler tut’s, Angela Merkel auch. „Ab jetzt liefern wir“, versprechen sie, wenn sie der Öffentlichkeit nach schwierigen Verhandlungen mühsam gefasste Entschlüsse oder zäh errungene […]