(7.4.2011) Es begann mit Angela Merkel. Die Bundeskanzlerin nannte Thilo Sarrazins Buch „wenig hilfreich“ für die Integration der Muslime. Seitdem liest und hört man das Wort, das bis dahin eine mediale Randexistenz fristete, häufig, heute bekam es Flügel.
Türkis leuchtete es hoch von der Dachzeile der Süddeutschen Zeitung: „Der Hilfreiche“ stand da, um einen Bericht über Bill Gates in Berlin anzukündigen. (Das war auch die Überschrift des Artikels auf Seite 3).
Erstaunlich, wie eine einzelne Person Mode macht, also ein Wort ins öffentliche Bewusstsein rücken und den allgemeinen Sprachgebrauch beeinflussen kann. Erstaunlich auch der Wechsel in der Konnotation, vom euphemistischen Relativismus hin zum ernsthaften, wenn auch distanzierten Gebrauch im Wortsinn. Wie hätte man Bill Gates wohl vorher anmoderiert: Als Helfer? Heilsbringer? Oder einfach nur als den Höflichen?
Frau Merkel scheint prädestiniert für Sprachtrends – sie hat im Zusammenhang mit der Griechenland-Hilfe auch schon „alternativlos“ zum Unwort des Jahres 2010 gemacht.
Was kommt als nächstes?
[…] hieß das Unwort des Jahres alternativlos, 2009 betriebsratsverseucht, 2008 Notleidende Banken. Weiterlesen? Hier die Listen der Unworte der […]
[…] Angela Merkel und Peer Steinbrück die Sprache selbst beeinflussen. Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, […]
[…] unschuldigen, aber hässlichen Wort prompt den Preis als Unwort des Jahres 2010 einbrachte – ich berichtete. Hässlich ist es nicht nur sprachlich (kein Rhythmus, ohne Saft und Kraft), sondern vor allem […]
[…] geprägt, etwa mit ihrer Formulierung von alternativloser Politik oder der Verwendung des Adjektivs hilfreich in Verbindung mit wenig. Politiker sind generell Gegenstand von Wortschöpfungen, wenn Sie an […]
[…] verschwindet der Spuk ja wieder. Hilfreich ist inzwischen auch nützlich. Amazon hat hilfreich übrigens kürzlich klammheimlich gegen […]
[…] Merkel prägte schon öfter die Sprache – Adjektive wie hilfreich oder alternativlos werden untrennbar mit ihrer Regierungszeit verbunden […]