(13.10.2010) Die letzte Rechtschreibreform hat einige hübsche Geschöpfe hervorgebracht. Sie erinnern sich? Es heißt forcierte Eindeutschung und schreibt sich so: Butike (Boutique), Fassette (Facette), Kabrio (Cabrio), Katarr (Katarrh), Krem (Creme), Kupee (Coupé), Maffia (Mafia), Maläse (Malaise), Mohär (Mohair), Myrre (Myrrhe), Scharm (Charme), Schikoree (Chicorée), Schose (Chose), Sketsch (Sketch), Sutane (Soutane) oder auch transchieren (tranchieren).

Laut Duden sind sie als so genannte Alternativ-Schreibweise erlaubt, haben sich aber seit ihrer Zulassung 2006 im Sprachgebrauch nicht durchgesetzt; die ursprüngliche fremdsprachige Schreibung dominiert. Jetzt empfiehlt der Rat für deutsche Rechtschreibung, die reformierten Schreibweisen wieder zurückzunehmen. Ob es soweit kommt, wird nach weiterer Prüfung entschieden. Schöner wär’s, meint dieser Blogbetreiber. Erfolgreichere Neuschreibungen waren übrigens Kupon (Coupon) und Tunfisch (Thunfisch).

(Nachtrag, 5.8.2011) Jetzt ist es (halb-)amtlich. Ende Juli gab der Rat für Rechtschreibung bekannt, dass alle Empfehlungen gestrichen wurden. Drei neue Worte haben es ins Wörterbuch geschafft: Crème, Clementine und Schmand. Für Quellenforscher: Die Originalverlautbarung – RfRSMitteilung1107

2 Responses to Butike, Kupee, Mohär – gescheiterte Neuschreibungen
  1. […] Als der Rat das erste Mal feucht durchwischte, war das einer meiner ersten Beiträge. […]

  2. […] einigen Jahren hatte ich schon einen Beitrag über Schreibungen, die sich nicht durchgesetzt haben – daraufhin aber aus dem Duden gestrichen […]


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