Tag Archives: Zeitung

Potus und Flotus – die beiden Worte klingen spaßig, bezeichnen aber etwas sehr Großes, sehr Ernstes und ein Paar. Sie haben jedoch weder mit Kreti und Pleti noch mit Pontius und Pilatus zu tun. Was sie bedeuten und wie sie entstanden. (6.10.2012, aktualisiert am 16.6.2018 und 28.11.2020) Wenn Sie wie ich beruflich mit Suchmaschinenoptimierung zu […]

(29.9.2012) Dass bei den Headlines im Zeitalter des Storytelling ohne große Rücksicht auf Informationsgehalt und nachrichtlichen Wert wortgespielt wird, haben wir an zahlreichen Beispielen der letzten Zeit gesehen. Der September brachte in der Süddeutschen Zeitung allerdings einen Fall, in dem das Wortspiel eins von der Sorte war, die ich Jazz-Wortspiel nenne. Kranz schön keck stand […]

Ein Wortspiel, zu dem man die Assoziation erstmal haben muss: Puh, der BER stand in der SZ vom 1. August als Schlagzeile über der Reportage auf Seite Drei, in der die Malaise am neuen Berliner Flughafen verhandelt wurde. Wie immer nicht sonderlich informativ, aber lustig, originell – und es bringt die Stimmung in nur drei Worten […]

Fremdwortalarm im Feuilleton: Mit den immer gleichen 25 Fremdwörtern versuchen Bildungshuber Eindruck zu schinden. Eine kleine Liste hilft, die kompliziert klingenden, eigentlich schlichten Botschaften wirksam und schnell zu entschlüsseln. (15.4.2012) Weder Hobbyrezensenten noch Profiautoren kommen darum herum. Sie erliegen ihrer Eitelkeit, meinen sich Fachautorität borgen oder mit ihrer Bildung protzen zu müssen statt sich klar […]

(28.3.2012) So massiv derzeit Schoko-Osterhasen-Armeen die Supermarktregale besetzen, so massiv hat sich das Adjektiv in Nachrichtenformaten eingenistet. Vorgestern, in der Ausgabe vom 26.3., begegnete es mir in der Süddeutschen Zeitung gleich dreimal, in Form massiver Veränderungen, massiver Verluste und massiver Kürzungen. Und ich lese bei weitem nicht alle Artikel. Abgesehen vom Modefaktor ist es wohl der bedrohliche Unterton, der zu […]

Wer die Medien verfolgt, stellt fest: Klare Aussagen werden seltener. Relativierungen wie „ein bisschen“ und „ein wenig“ klingen lässig, sind aber in Wirklichkeit nachlässig, denn sie differenzieren zum Schein. Manchmal sind sie auch nur komisch. (29.2.2012) Meistens findet man sie da, wo es ungefähr wird – also fast überall: Im Feuilleton, in Kolumnen, im Wochenendteil. […]

(18.2.2012) Die Einwort-Überschrift, mit der ich unter journalistischen Gesichtspunkten oft hadere, weil sie nichts mit dem folgenden Artikel zu tun hat, sondern austauschbar und floskelhaft klingt, ist manchmal auch richtig gut – wenn sie passt. Heute titelt zum Beispiel die BILD-Zeitung zum Rücktritt Christian Wulffs als Bundespräsident mit einem einzigen Wort (s. Bild): Aus! Unabhängig […]

In der Bäckerei Müller huschen die Mäuse durchs Mehl und naschen am Teig. Was vielleicht putzig klingt, hat die Presse zu allerlei Schlagzeilen inspiriert: „Mängel“, „Skandal“, „Dreck am Wecken“ – wie unterschiedlich man darüber berichten kann. (10.2.2012) Die Großbäckerei Müller hat seit vergangener Woche ein ziemliches Problem. Als Prüfer der Lebensmittelhygiene das Werk besuchten, stellten […]

Bei Verneinungen und Vermutungen hat sich in Medien das sanfte „eher nicht“ durchgesetzt – doch sein inflationärer Gebrauch nutzt es ab. Was kann man stattdessen sagen? (10.12.2011) Wie viel Schonung braucht der Mensch in einer hochentwickelten Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft? Anscheinend eine Menge. Medial (und auch im Gespräch) fasst man sich mit Samthandschuhen an, wenn etwas […]

(14.10.2011) Irgendwann haben wir in der Schule gelernt, dass wir uns nicht wiederholen sollen; das sei schlechter Stil. Seitdem ersetzen wir ein Wort durch ein anderes. So wird aus Boris Becker der Leimener, der Wimbledonsieger und der 17-jährige – so alt war er damals –, wenn wir schreiben. Mal ehrlich: Wenn Sie sich beim Abendbrot mit ihren […]