Tag Archives: treffendes Wort

Fragen in Überschriften sind oft das bessere Mittel, um Unsicherheit ausdrücken. Hier finden Sie Beispiele, wie Sie mit Fragen rhetorisch überzeugender formulieren können. Das Problem mit „soll“ Hin und wieder fallen mir auf Nachrichtenportalen wie ntv.de Überschriften mit dem Hilfsverb „sollen“ auf. Ich habe mal drei Beispiele gesammelt: „Til Schweiger soll erneut in Klinik sein“ […]

Gibt es heiße Temperaturen? Die Wahl des richtigen Wortes ist eine zentrale Aufgabe beim Texten, geht aber oft schief. Ein Fallbeispiel samt hitziger Diskussion. Wieder mal ist Sommer. Ich verstehe, dass man an heißen Tagen wie diesen nicht so konzentriert wie sonst ist. Ich verstehe auch, dass man nicht immer auf den Punkt formuliert, wenn […]

Wenn aus dem Rückgang der Wirtschaftsleistung ein Einbruch wird, lernen wir daraus etwas über die Notwendigkeit der Eskalation der Sprache in Medien. Ein Loblied auf die Verhältnismäßigkeit. N-tv berichtete diese Woche von den jüngsten deutschen Wirtschaftsdaten und titelte: Deutsche Wirtschaft bricht um fünf Prozent ein. Ich weiß noch, wie ich angesichts dieser gewaltigen Übertreibung die […]

Das Partizip Präsens setzt sich als Mittel des Genderns durch. Lesende, Forschende, Kandidierende etablieren sich auf breiter Front. Dem Texter mit Verständnis für Unterscheidung, dem Wunsch nach Genauigkeit und Sinn für Schönheit bleiben nur wenige Auswege. Tipps für Jahre der Not. Überall, auch in München, wo demnächst der Oberbürgermeister gewählt wird, werden Fakten geschaffen. In […]

Die Neigung zu Vorsicht und die Angst vor unerwünschten Folgen führt in der Presse zu holprigen Überschriften. Wozu braucht man dort das Adjektiv mutmaßlich? (Lesezeit: Ca. vier Minuten) Diese Woche gab es den seltenen, vielleicht sogar einmaligen Fall, dass in zwei aufeinanderfolgenden Beiträgen auf Spiegel Online in der Überschrift von etwas Mutmaßlichem zu lesen war […]

Acht weitere Beispiele für den intakten Medientrend, Substantive durch Voranstellen von Nicht- zu bilden, samt Ursachenforschung. Es „nichtet“ fröhlich weiter. Statt nach dem treffenden Wort zu suchen, verwenden Journalisten in Beiträgen weiterhin die plumpe Verneinungsform eines Substantives, den sie dann mit einem Nicht- davorgestellt ins Gegenteil verkehren. Woher kommt diese Neigung? Gefallen sich Journalisten in […]

Mit einem einfachen Kniff gelingt es spielend, Produkte rhetorisch aufzuwerten. Das Beispiel eines Weins, der kein Aroma, sondern eine Aromatik hat. Mein Tengelmann wurde letztes Jahr infolge der „Rettungsaktion“ des damaligen Wirtschaftsministers Gabriel zu einem Edeka. Damit veränderte sich das Weinsortiment. Neu sind relativ günstige, aber gut trinkbare französische Rotweine. Nun versucht jeder sich bestmöglich zu […]

Auf dem Bau hält die Rechtssprache Einzug. Unbefugte heißen nichtautorisierte Dritte – beobachtet und gedeutet. Wow, mit welcher Rasanz sich der Wortgebrauch ändert. Auch auf dem Bau bleibt nichts, wie es war. Zwar beginnt wie vor 50 Jahren pünktlich um sieben Uhr morgens das Dröhnen und Kreischen, Toben und Tosen, Wummern und Hämmern, Rattern und […]

Der Trend hat die Vorherrschaft errungen. Sagen Sie auch schon Nicht-Normalität, Nicht-Einhaltung oder Nicht-Erteilen? Das sollten Sie – besser nicht. 10 weitere Fälle samt Vorschlägen. (Lesezeit: ca. vier Minuten) (6.7.2017) Schon länger verfolge ich dieses Phänomen aus der Abteilung Wortschatzverarmung, wie treue Leser wissen. Aus dem Rinnsal wurde ein Strom. Woraus besteht er? Anscheinend neigen […]

Wie und warum sich ein Make-up-Artist in einem Artikel in eine Make-up-Künstlerin verwandelte. (2.6.2017) Eigentlich hatte ich über etwas anderes bloggen wollen. Aber Spiegel Online, unerschöpflicher Quell der Inspiration, lieferte mir überraschend frischen Stoff. Anlass ist eine Meldung über den amerikanischen Komiker Jim Carrey. Dessen tote Freundin wird darin nämlich als Make-up-Künstlerin bezeichnet. Ich weiß […]