Tag Archives: Sprachgebrauch

Ich bin alleinerziehend, ich bin arbeitssuchend –  wie man dem Trend zu  schwächelnden Adverbien und Partizipien mit starken Verben begegnet und zu einem prägnanteren Stil kommt. (13.6.2015) Heute mal wieder was Stilistisches. Regelmäßige Leser dieses Blogs wissen, dass ich starke Verben verfechte. Also ein Verfechter derselben bin, wie man üblicherweise sagen würde, dieses aber lieber verbalisiere, […]

In der Anwendung von natürlichem und grammatischem Geschlecht zeigen sich Inkonsistenzen – wie das Beispiel vom Engel zeigt.   Neulich berichtete die Süddeutsche Zeitung anlässlich der Berlinale über den „Himmel über Berlin“, den Wim-Wenders-Film mit Otto Sander und Bruno Ganz als Engeln – s. den Scan eines Ausschnitts der Titelseite vom 6. Februar. In dem Teaser war die […]

Erinnern Sie sich: Früher war es ein Freundschaftsspiel, heute dagegen ist es ein Testspiel. Wie kam es zu diesem Wandel im Sprachgebrauch, und was ist der Unterschied? (19.12.2014, Aktualisierungen 24.3.2018 und 13.10.2020) Der letzte Bundesligaspieltag der Hinrunde wird an diesem Wochenende ausgetragen, dann geht ein ereignisreiches Fußballjahr zu Ende. Marco Reus’ Führerschein-Affäre war dabei noch […]

 Wie inakzeptabel unannehmbar verdrängt hat – mutmaßlich durch den Einfluss des Englischen. (7.6.2014) Ich habe Kästners „Fliegendes Klassenzimmer“ viele Male gelesen. Wenn die Realschüler in Gestalt von Egerland etwas von den Gymnasiasten um Martin Thaler und Johnny Trotz forderten, waren die Bedingungen unannehmbar. Heute hört man dieses Wort nur noch selten. Stattdessen ist von inakzeptabel die Rede, […]

Das Wort des Jahres 2013, Groko, hat gute Chancen, tatsächlich ein geflügeltes Wort zu werden. (20.12.2013) „GroKo“, das Kurzwort  für die frisch amtierende „Große Koalition“,  ist das Wort des Jahres 2013. Die Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS)  begründete ihre Wahl damit, dass das Thema den Wahlkampf und die Regierungsbildung beherrscht habe. „GroKo“ sei […]

Der Slogan der aktuellen Heilsarmee-Kampagne versinnbildlicht einen Wechsel der Erzählperspektive – von der Absenderorientierung zum schulterschließenden Wir-Gefühl. (21.11.2013) Derzeit wirbt die Heilsarmee auf Plakaten um Spenden. Das ist ein ehrenvolles, unterstützenswertes Anliegen, und ich bitte, den folgenden Beitrag nicht als Kritik am Zweck der Kampagne zu verstehen. Ich möchte nämlich darüber sprechen, wie das Verb […]

Je mehr internationale Unternehmen auf den deutschen Markt drängen, desto mehr häufen sich Übersetzungen, die deutsch sein sollen, es aber nicht sind. Gebräuchliche statt wörtlicher Übersetzungen könnten Abhilfe schaffen. (15.8.2013) Hören Sie Musik auf Spotify? Dann kennen Sie den Empfehlungsservice des schwedischen Streamingdienstes. Es ist in Deiner Region populär heißt es da zum Beispiel über […]

Während bisher normalerweise vom Wählen die Rede war, hat sich in bestimmten Lebensbereichen das Voting durchgesetzt. Eine Bestandsaufnahme. In der Schule meiner Tochter hing zum Abschluss des Schuljahres ein Plakat – s. Foto. Votet für unseren Film, heißt es darauf. Tja, so sagt man das heute, wenn online abgestimmt werden soll: Voten statt wählen. Und […]

Über Männer, Frauen und ihre Funktion zu schreiben, ist eine Herausforderung geworden.  Wie man das lösen kann – am Beispiel aktueller medialer Fundstücke. Mittwoch in der Tagesschau: Sprecher Jens Riewa verlas eine Meldung aus den USA. Julia Pearson werde die erste weibliche Direktorin des Secret Service, hieß es darin, der Organisation, die für den persönlichen […]

Wenn schlechte Nachrichten drohen, wird in Medien einhellig gewarnt. Doch daneben gibt es eine klar zu unterscheidende Alternative: befürchten. Timothy Geithner machte am vergangenen Freitag Schlagzeilen: US-Finanzminister warnt vor Staatspleite lautete die Überschrift der Süddeutschen Zeitung, Ausgabe 28.12., auf ihrer Titelseite. Ich verfolge diese Art von Headline schon etwas länger – in deutschen Medien hat sich […]