Tag Archives: Denglisch

Der oder das Level? Eins klingt komisch, welches ist erlaubt? Was will das Level überhaupt sagen? Über eine schwache Metapher. (18.4.2013) Heute kam eine Pressemeldung rein, eine neue Marketing-Führungskraft wurde angekündigt, von der sich das Unternehmen viel verspricht. „Er wird einen wertvollen Beitrag dazu leisten, xx auf den nächsten Level zu heben.“ Wir erreichen hier das […]

Zarte Nachforschungen über einen expandierenden neuen Begriff. (12.1.2013, Aktualisierung 3.6.2020) Der Schalker Fußballer Lewis Holtby wechselt im Sommer nach England in die Premiere League. Sein Mannschaftskollege, der auslandserprobte Christoph Metzelder, ermutigt ihn: Holtby verlasse nun die Komfortzone. Wer, wie ich, beim Lesen über die Bedeutung der Worte nachdenkt, stutzt hier: Wo war Holtby bisher? Meint Metzelder vertrautes […]

„Based on the book by“ wird zunehmend klumpfüßig mit „Basierend auf dem Buch von“ übersetzt. Dafür gibt es auf Deutsch gleich zwei bessere Lösungen. (12.12.2012, Nachträge 31.1.2017, 19.2.2017) Eine Petitesse, gewiss, und doch, ein Zeichen: Neulich las ich in der Süddeutschen Zeitung eine Kritik über den Film „Cloud Atlas“. In einem Kasten mit den Produktionsangaben stand […]

(25.8.2012) Begriffe und Wendungen wie „modern and full of life“, „Midseason-Sale“, „kidswear“ und „home-style“ kamen bei den Juroren der Wahl zum Sprachpanscher des Jahres 2012 schlecht an – sie verliehen den Preis gestern der Kaufhauskette Karstadt und ihrem neuen Vorstandsvorsitzenden Andrew Jennings. Seit Jennings das Amt übernommen hat, geht es bei Karstadt denglischer zu, ohne […]

Wie Apples Spracherkennungssoftware Siri den amerikanischen Satzbau in die deutsche Sprache bringt – und welche Fehler Siri entlarven. (18.6.2012) „Wird es dieses Wochenende sonnig in Madrid?“ fragt die Stimme am anderen Ende der Hand – s. Abb. Und dann diese unglaubliche Antwort im Display: „Es wird sonnig sein an diesem Wochenende in Madrid, Spanien“, lässt Apple […]

(10.6.2012) Rechtzeitig zur Fußball-EM, wenn traditionell der Absatz neuer Fernseher steigt, hat Samsung eine Kampagne mit einem neuen Claim gestartet: Zukunft ist jetzt zuhause. Bisher verwendete Samsung einen Slogan auf Englisch. „Turn on Tomorrow“ hatte Reim und Rhythmus, war aber risikobehaftet, weil missverständlich. Weiterentwickelt gefällt er mir viel besser, weil man ihn auf Anhieb versteht […]

(12.5.2012) Heute im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung: Eine Besprechung des neuen Gossip-Albums. Nach der Lektüre stelle ich fest: Es ist die Zeit der Fragen. Was heißt queer? Der Autor verwendet es in dem etwa 120-Zeilen-langen Artikel gleich dreimal, zweimal als Adjektiv, einmal als Substantiv. Einmal heißt es queere Community, später feministisch-queeres Trio und zum Schluss […]

(10.1.2012) Neulich entdeckte ich an meiner Lieblingslitfaßsäule dieses Plakat des Wanderschuh-Herstellers Timberland mit dem Slogan: Repels water. Embraces the earth. Timberland beweist Mut zur Lücke und langen Atem, denn Englisch auf diesem Spezialistenniveau ist nicht jedermann geläufig. Es dürfte dauern, bis sich der exotische Slogan durchgesetzt hat. Englische Werbesprüche bergen nicht selten Risiken. Anders als bei […]

Häufig findet sich im Feuilleton das Adjektiv ikonisch. Zuletzt auch in Werbung und PR. Jedesmal frage ich mich, was es mir sagen will. Beispiele und der Versuch, verständlicher zu formulieren. (4.1.2012, Aktualisierungen 6.1.2018, 20.5.2018, 9.7.2018, 12.2.2019, 3.6.2020, 28.8.20) tl;dr: Ikonisch sagt man heute statt legendär. Heute vor einem Jahr, am 4.1.2011, starb der englische Gitarrist […]

(14.11.2011) 300.000 Apps gibt es für das Samsung-Galaxy im Android-Store, heißt es in einem aktuellen Spot. Fürs iPhone dürfte die Zahl noch höher sein. Sich in dieser Masse abzusetzen, treibt die Texter in der Werbung zu Verzweiflungstaten. Vorzugsweise wird ab durch App ersetzt – mit interessanten Resultaten für Verständnis und Schriftbild. Auch wenn über das App-Phänomen […]