Trends

Das erste Halbjahr ist vorbei – Zeit für eine kurze Bestandsaufnahme. Die europäische Schuldenkrise macht den Rettungsschirm zu einem ernsthaften Kandidaten für das Wort des Jahres. Nur was ist der Begriff – Metapher, Hüllwort oder gar Kritik? (Nachtrag 8.6.2012)  2008 war er schon einmal in aller Munde und schaffte es auf Platz acht der Wörter des […]

Neologismen zerfallen in zwei Gruppen: Die notwendigen und die unnötigen. Googeln gehört in die erste Kategorie, aber was ist mit sharen? Eine pragmatische Abwägung in vier Absätzen. Diese Woche kündigten auf der IFA-Preview in München zahlreiche Unternehmen aus der Unterhaltungselektronik in Pressekonferenzen ihre Neuheiten an, Cloud Computing ist ein Trendthema. Es bleibt nicht aus, dass an der […]

leiden unter Kopfschmerzen: Unlogisch, aber richtig

Manche Verben stehen mit mehreren Präpositionen. Wann heißt es leiden an, wann leiden unter etwas? Das machen auch Profischreiber falsch, lässt sich aber leicht merken. (6.7.2011, Nachträge 7.7.2011, 6.8.2017, 15.12.2017, 25.9.2020) Heute berichtet die Süddeutsche Zeitung auf der Titelseite vom Tod des amerikanischen Malers Cy Twombly. Twombly, der mit 83 starb, habe seit längerem unter […]

Ein sprachverarmender Trend hat die Medien erobert: Das Gegenteil von Adjektiven wird vermieden, dafür ein „weniger“ vor das Original gestellt. Jüngster Fall: Thomas Gottschalk bekommt kein höheres, sondern ein „weniger niedriges“ Honorar. Auch wenn Thomas Gottschalk gestern Abend seine letzte Folge „Wetten, dass“ moderiert hat, müssen wir uns um seine Zukunft keine Sorgen machen. Ihm […]

(9.6.2011, Nachtrag 25.11.2011) Wenn Angela Merkel in Washington mit Barack Obama zusammentrifft, bringt das Pressekonferenzen und O-Töne auf Englisch mit sich, die schnell, vor allen Dingen aber massiv, auf deutsch verbreitet werden müssen. Die Süddeutsche Zeitung machte gestern auf der Titelseite mit dem Politikertreffen auf – s. Bild.  In dem Artikel taucht dieselbe wörtliche Übersetzung des […]

(25.5.2011) Über das grassierende Phänomen, dass es überall in den Medien von Menschen wimmelt, dafür aber die Opfer, Zuschauer, Einwohner oder Passagiere verloren gehen, habe ich vor einiger Zeit schon geschrieben. Solange es ein treffenderes Wort gibt, sollte man es verwenden, sonst geht Information verloren. Manchmal gibt es tatsächlich keine treffendere Bezeichnung, und dennoch klingt Mensch […]

(19.5.2011) „Guter Geschmack ist unsere Natur“, lautet der aktuelle Knorr-Slogan. Doch das scheint nur für die Suppen und Soßen des Hauses zu gelten, nicht aber den Sprachgebrauch. Denn in der Bauchbinde der aktuellen Fernsehspots grüßt freundlich lächelnd die Chef Köchin statt der Chef-Köchin – womit Knorr schlechten Geschmack beweist. Aber ist doch klar, was gemeint ist – […]

(14.5.2011) Heute ist es meine traurige Pflicht, den schleichenden Tod des Wörtchens denn anzuzeigen – verursacht durch einen nahen Verwandten, das übermächtige weil. Täglich wird er in Interviews vollzogen, von Mikrofonen und Kameras dokumentiert. Ich wurde zuletzt Mittwoch Zeuge dieses Konjunkzids, wie ich es nenne, beim Auftritt Renate Schmidts in der ARD-Sendung „Hart, aber fair“. […]

(9.5.2011) To make sense: Die wörtliche deutsche Verwendung dieser englischen Redewendung als Sinn machen hat längst Einzug in die Umgangssprache gehalten. Experten wie der Germanist Peter von Matt schlagen es ist sinnvoll oder es ist vernünftig als Formulierungen vor, weil sie dem deutschen Sprachgebrauch entsprechen. Die aber behaupten sich nicht, weil sie gehobener und trockener klingen als Sinn machen. […]