Schilder & Plakate

(21.1.2012) Das Deutsche erlaubt eine sehr flexible Stellung der Worte im Satz, zum Beispiel darf man Subjekt und Objekt vertauschen. Normalerweise steht das Subjekt vor dem Objekt, doch manchmal, etwa wenn das Objekt besonders betont werden soll, wird es vorgezogen. Das weiß der Leser allerdings nicht gleich, er erwartet das Subjekt vorn – und das […]

(10.1.2012) Neulich entdeckte ich an meiner Lieblingslitfaßsäule dieses Plakat des Wanderschuh-Herstellers Timberland mit dem Slogan: Repels water. Embraces the earth. Timberland beweist Mut zur Lücke und langen Atem, denn Englisch auf diesem Spezialistenniveau ist nicht jedermann geläufig. Es dürfte dauern, bis sich der exotische Slogan durchgesetzt hat. Englische Werbesprüche bergen nicht selten Risiken. Anders als bei […]

(12.12.2011, Nachtrag 23.12.2016) Ich hatte mir vorgenommen, nicht über Rechtschreibfehler im Einzelhandel zu bloggen – Schadenfreude ist billig, die überlasse ich gern Spezialisten (Nachtrag: inzwischen auf Facebook). Aber dieses Schild vor einem Schuhgeschäft in der Münchner Innenstadt, das ich am Wochenende bei Weihnachtseinkäufen entdeckte, hat mich kurzfristig bewogen, eine Ausnahme zu machen. Reduzierte Einzellpaare wurden da nämlich […]

(29.11.2011) In der Münchner Hans-Sachs-Straße hat ein Blumengeschäft sein Schaufenster prächtig vorweihnachtlich geschmückt (s. Bild).  Die Aufschrift auf der Markise verspricht: Aus Leidenschaft am Schönen . . . Die Nische für ein anspruchsvolles Blumengeschäft ist klein, aber in dieser hedonistischen Gegend Münchens am ehesten tragfähig. Allerdings machte mich die Präposition am gleich stutzig, als ich dran vorbeikam. […]

(29.10.2011) Immer wenn ich am Eiscafé Domori vorbeikomme, fällt mein Blick auf das Schild über dem Eingang. Es verheißt hausgemachtes Natureis (s. Bild). Daran ist nichts falsch, sondern im Gegenteil alles richtig – jedenfalls technisch. (Und auch nur fast, aber dieser Beitrag handelt nicht davon, mehr statt Mehr zu schreiben.) Denn ich lese meistens erstmal Natur-Reis; erst auf den zweiten […]

(15.9.2011) Mein Tengelmann verkauft Weintrauben – süß, saftig und kernlos. Doch das reicht nicht mehr, weswegen das Unternehmen entschieden hat, das schlichte Wort kernlos seiner Kundschaft nicht länger zuzumuten, sondern seine Trauben aufzuwerten – nicht nur sprachlich. So steht auf der Angebotstafel vor dem Supermarkt nun auf Englisch der Sortenname Superior Seedless (s. Bild) – was nichts […]

Nicht nur bei der Buchung können sich Urlauber sprachlich auf einiges gefasst machen – auch unterwegs kann der interessierte Tourist was erleben. Ein aktuelles Beispiel aus Mallorca – von einem deutschsprachigen Autor. (9.8.2011) Links sehen Sie ein Schild aus dem Kloster Lluc – Ausflugsziel von Heerscharen deutscher Touristen, die sich in Bussen, Autos oder auch […]

Wie hält man Jugendliche davon ab, ihren Grillmüll am Isarufer zurückzulassen?  Die Stadt München und der Isarfischer-Verein versuchen mit der pfiffigen Kampagne „Deine Isar“ Aufmerksamkeit, Einsicht und Abhilfe zu schaffen. (25.7.2011) Im Sommer sind die Münchner Isarauen vor allem unter Jugendlichen ein beliebter Treffpunkt zum Grillen, Trinken und Feiern. An schönen Wochenenden gleichen die renaturierten […]

Der besondere Reiz an einem Verkehrsschild liegt darin, dass man es an seiner Form erkennt und seinen Inhalt über Symbole sekundenschnell aufnimmt. Manchmal jedoch wiehert der Amtsschimmel – z.B. mit einem umständlich getexteten Schild. (14.6.2011, Aktualisierung 17.7.20) Verkehrsschilder sind streng normiert: Die Wiedererkennung der typischen Form und einfache Symbole führen zu einem fast automatischen Verständnis […]

(28.5.2011) Heute hing im Lidl über den Salatgurken ein Hinweisschild. Schwarz auf gelb stand da gleich zweimal nebeneinander im gleißenden Licht der Neonröhren (s. Foto): Bei den im Verkauf befindlichen Gurken handelt es sich um Ware holländischen Ursprungs! Ach, diese Worte, die so gar nichts sagen: befindlich, getätigt, erfolgt. Es handelt sich um. Umständlich, gespreizt, […]