Allgemein

(9.6.2011, Nachtrag 25.11.2011) Wenn Angela Merkel in Washington mit Barack Obama zusammentrifft, bringt das Pressekonferenzen und O-Töne auf Englisch mit sich, die schnell, vor allen Dingen aber massiv, auf deutsch verbreitet werden müssen. Die Süddeutsche Zeitung machte gestern auf der Titelseite mit dem Politikertreffen auf – s. Bild.  In dem Artikel taucht dieselbe wörtliche Übersetzung des […]

Nationalstürmer Miro Klose verlässt den FC Bayern. Man habe „sich hinsichtlich der Vertragslaufzeit auf keinen gemeinsamen Nenner verständigen können“, begründet Vize-Präsident, nein, der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge die Entscheidung in der Presse-Erklärung (s. Ausriss links). Das ist schade, auch was die Wortwahl angeht. Hinsichtlich ist ein Begriff der Verwalter und Juristen. Er klingt gehoben, vornehm, distanziert, aber auch umständlich, […]

Als Journalist bin ich an kritische Fragen gewöhnt. Was aber sind kritische Probleme? Mit dieser Frage wurde ich vorhin konfrontiert, als ich das neue Office-Paket auf meinem Mac installierte. Eins der Installationsfenster wies mich auf folgendes hin: Mit diesem Update werden kritische Probleme behoben und die Sicherheit erhöht. Ich stutzte. Unter einem kritischen Problem kann ich […]

Heißt es der oder das Verdienst? Es kommt auf den Zusammenhang an. FIFA-Präsident Joseph Blatter verdient viel und wenig zugleich – Geld und Anerkennung, je nach Geschlecht des Wortes. (1.6.2011) Der Weltfußballverband FIFA wählt heute seinen neuen, alten Präsidenten Joseph Blatter. Das ist kein großes Verdienst: Blatter ist der einzige Kandidat, er gilt als anrüchig, ein […]

(28.5.2011) Heute hing im Lidl über den Salatgurken ein Hinweisschild. Schwarz auf gelb stand da gleich zweimal nebeneinander im gleißenden Licht der Neonröhren (s. Foto): Bei den im Verkauf befindlichen Gurken handelt es sich um Ware holländischen Ursprungs! Ach, diese Worte, die so gar nichts sagen: befindlich, getätigt, erfolgt. Es handelt sich um. Umständlich, gespreizt, […]

(27.5.2011) Wolf Schneider und Detlef Esslinger stellen an die Überschrift in ihrem gleichnamigen Buch fünf Anforderungen. Sie soll erstens eine klare Aussage haben; zweitens eine zentrale Aussage des Textes sein, ihn drittens nicht verfälschen, viertens korrekt, leicht fasslich und unmissverständlich formuliert sein, und schließlich fünftens einen Lese-Anreiz bieten. Das sieht in der Praxis schon mal anders […]

(25.5.2011) Über das grassierende Phänomen, dass es überall in den Medien von Menschen wimmelt, dafür aber die Opfer, Zuschauer, Einwohner oder Passagiere verloren gehen, habe ich vor einiger Zeit schon geschrieben. Solange es ein treffenderes Wort gibt, sollte man es verwenden, sonst geht Information verloren. Manchmal gibt es tatsächlich keine treffendere Bezeichnung, und dennoch klingt Mensch […]

Im Beratungsgespräch mit KMU zeigt sich oft ein typisches Muster. Die Kunden möchten in ihren Flyern, Imagebroschüren oder auf ihren Websites möglichst klar und komplett den Produkt- oder Dienstleistungsnutzen herausstellen. In möglichst vielen Punkten, und möglichst direkt. Das ist verständlich, klingt sinnvoll und ist manchmal richtig, aber es greift in vielen Fällen zu kurz – […]

(19.5.2011) „Guter Geschmack ist unsere Natur“, lautet der aktuelle Knorr-Slogan. Doch das scheint nur für die Suppen und Soßen des Hauses zu gelten, nicht aber den Sprachgebrauch. Denn in der Bauchbinde der aktuellen Fernsehspots grüßt freundlich lächelnd die Chef Köchin statt der Chef-Köchin – womit Knorr schlechten Geschmack beweist. Aber ist doch klar, was gemeint ist – […]

(16.5.2011, Nachtrag 17.5.2011) Kaum zu glauben, aber wahr: Sie schreiben wieder LC-Display, wenn sie einen Flüssigkristallbildschirm meinen. So geschehen in einer Pressemitteilung zu den neuen SONY-Digitalkameras, die ich neulich las, als ich an einer Geschichte zum Thema arbeitete. Sieht komisch aus, nicht wahr? LC-Display. Als ob was fehlt. So sehr hat man sich an die […]