Wenn der Name eines Produkts, Herstellers oder Dienstleisters einen Claim nahelegt, wäre es schade, ihn nicht zu nutzen. Anderenfalls geht kommunikative Kraft verloren.
Neulich war ich im schönen Wien zu Besuch. Ich war unter anderem zu Fuß im 16. Bezirk unterwegs. Heiß wars, aber das nur nebenbei. Dabei kam ich an einer Autowerkstatt vorbei, deren Claim auf dem Werbeschild über dem Eingang mir ins Auge fiel.
Autoarzt 16
Wir bewegen Sie in die richtige Richtung.
An und für sich hatte Autoarzt eine gute Idee, im Zusammenhang mit Autos eine Zeile mit Bewegung zu texten. Gut ist daneben, dass der Claim dem Kunden verspricht, ihn seinem Ziel näher zu bringen. Denn dafür ist ein Auto da, und die Werkstatt offenbar auch.
Wenn das Auto zum Arzt muss . . .
Was ich gleichzeitig dachte: Wenn ich Autoarzt heiße, könnte der Claim doch auch einen Bezug dazu haben. Analog zur ärztlichen Behandlung wäre das Auto der Patient, den Meister oder Geselle als Mediziner wiederherstellen. Die Bewegung in die richtige Richtung hat diesen starken, naheliegenden Zusammenhang nicht.
Es ist kurios, denn auf dem Foto sieht man eine rote gezackte Linie, die ein Kardiogramm darstellen könnte. Da ist man doch schon halb auf dem Weg zum Arzt. Warum dann nicht auch den Claim anschließen?
- Wir machen Ihr Fahrzeug wieder fit.
- Wir haben das richtige Mittel für Ihr Fahrzeug.
- Wir machen ihr Auto heil.
Oder auch etwas länger getext, damit die Sorgfalt der Behandlung und ärztliche Kompetenz eingeschlossen ist:
Ihr Auto in besten Händen – wir machen Fahrzeuge wieder fit!
Das sind vier Vorschläge schnell aus der Hüfte geschossen. Selbstverständlich lassen sich mehr Varianten denken, auch raffiniertere. Doch jeder dieser Claims schließt die Verbindung zur Medizin ein, die den Namen der Werkstatt und das Leistungsversprechen stärker zusammenbindet als die aktuelle Lösung.
Eine Wir-Aussage ist dabei ein Ansatz, der im Trend liegt. Hier geht’s zu einem weiteren Beitrag dazu.