Zeit, die Champagnerkorken knallen zu lassen! Denn dieses Jahr feiere ich mein 20-jähriges Jubiläum mit better-media. Es war die sprichwörtliche Fahrt ins Ungewisse, und ich kann gar nicht glauben, dass sie schon so lange dauert.

Meilensteine einer epischen Reise

Es scheint wie gestern, dass ich den Grundstein für better-media gelegt habe. Mit nichts weiter als einem Laptop, einer schrägen Idee und einer vagen Vorstellung von Freiheit in der Zukunft fand ich die Entschlossenheit, den Weg als freier Texter zu beschreiten. 2.4., 16:00 – was wie ein Raketenstart in Cape Canaveral klingt, ist der Livegang dieser Webseite. So sah das damals aus:

better media-Startseite vor 20 Jahren – als der Explorer noch Standardbrowser war

In den ersten Jahren konzentrierte ich mich mit dem famosen Gregor Bresser darauf, den siechenden Tageszeitungen kostengünstig Artikel über alles, was das Leben schöner macht, aber keiner wirklich braucht, im Downloadverfahren anzubieten. Text und Bild komplett aus einer Hand. Das lief gut an, aber wir hätten den nächsten Schritt gehen müssen – Ganzseitenproduktion. Doch den, in Form von Investitionen in Technik, Räume und vor allem weiteres Personal mochten wir nicht gehen.

Wachstum durch Weiterentwicklung

Da kam aus der Marktbeobachtung die nächste Idee – raus aus dem zum Sterben verurteilten Journalismus klassischen Zuschnitts mit bedrucktem Papier, rein in die Unternehmenskommunikation. Die Mittel des Journalismus nutzen und auf Unternehmen, ihre Marken und Kunden anwenden. Follow the money, wie unsere amerikanischen Freunde sagen würden. Diese Spezialisierung war es, die den Durchbruch brachte. Ich war zunächst Trouble Shooter für Problemfälle – als erstes größeres Projekt sanierte ich das MAN-Magazin inmotion. Aber das war noch Print.

Der nächste Schritt war, Online-Projekte anzugehen – BMW lehrte mich, wie man Newsletter textet, MINI, wie man eine Marke pflegt; die Telekom begleitete mich ab 2012 mit Storytelling zu ihren Produkten und Dienstleistungen, dann folgte ab 2017 die ERGO. Diese Schritte brachten nicht nur neue Möglichkeiten, sondern auch Anforderungen – unter anderem die Suchmaschinenoptimierung und die Datenanalyse. Das Dranbleiben wurde zum Lebensmotto.

Der Einsatz der Neugier

Das führt im Rückblick zu der Erkenntnis, wie sehr Innovation und Technologie den modernen Journalismus verändern. Nicht wenige Kollegen träumen immer noch davon, den nächsten großen Skandal aufzudecken. Oder nette Feel-Good-Geschichten zu schreiben. Und die immer schön in Lauftexten denken. Beliebt ist auch nach wie vor die Sehnsucht, Autor einer Glosse zu sein. Das möge jeder tun, wie er mag, aber mir ist klar, dass man auf dem Weg vielleicht publizistische Lorbeeren erwirbt, aber kaum seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Ich richte meine Neugier lieber darauf, wohin sich Darstellungsformen entwickeln, wo die Geschichte auch in einem Thema steckt, in dem man nicht gleich eine vermutet, und wie ich mit modernen Analysenmethoden erkennen kann, welche Themen und Formen im Storytelling und beim Kunden gefragt sind.

Die längste Station

Inzwischen ist better media meine mit Abstand längste berufliche Station geworden – und ich möchte niemals mehr zurück. Mein Dank gilt allen, die mich auf dieser Reise begleitet haben, vor allem Gregor Bresser, Tom Nakat und Gregor Schmidpeter in den Anfängen. Dank an Stefan Endrös für sein Vertrauen, Frank Krüger für die kreativen Momente, in denen wir unsere Ideen poolten und wussten, dass wir was Gutes am Start hatten, sowie natürlich Saskia für Rat, Tat und Beistand. Es war eine Fahrt mit langsamer, aber stetiger Expansion, die mit der Zeit auch eine gewisse Sicherheit brachte, die die Angst vor dem Scheitern überwand. Ich kann nicht versprechen, ob es nochmal 20 Jahre werden, aber falls ja: Heben wir unser Glas auf Kreativität ohne Grenzen, das Dranbleiben und gute Geschichten! Cheers!

Noch mehr Jubiläen – wie wär’s mit dem Rückblick auf meine BRAVO-Zeit?

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