Committen angemessen einzudeutschen ist gar nicht so einfach. Hier kommen ein paar Vorschläge, wenn Sie das englische Original umschreiben wollen.
Sorry, Verzeihung, Entschuldigung, für die lange Pause seit dem letzten Eintrag, es ist gerade wieder sehr busy. Äh, nein, ich bin gerade wieder sehr beschäftigt.
Diese beiden kleinen Anglo-Hakler im ersten Absatz führen auch schon direkt zum heutigen Thema: Wie committe ich mich auf Deutsch? Neulich redigierte ich nämlich einen Beitrag für einen Geschäftsbericht, der das Wort enthielt. Das war schon deswegen heikel, weil es erstens ein Interview eines Vorstands war. Die sind sensibel, wenn es um stilistische Änderungen an ihren Äußerungen geht. Zum Glück war der Beitrag in diesem Fall von einem Mitarbeiter der Unternehmenskommunikation geghostet, verzeihen Sie bitte ein weiteres Mal, entworfen worden, was es aber zweitens ebenso heikel machte. Denn die Formulierungen Interner sind im Grundsatz stärker zu achten als wenn ein freier Mitarbeiter beiträgt.
Und nun stand da mitten in diesem Interview sinngemäß der Satz, dass
sich das Unternehmen zu einem großen Projekt committed habe.
Wer mich kennt, weiß, wie mich ein solcher Satz reizt. Klar, committen ist typisches Managementdeutsch und häufig und schnell gesagt. Heißt das aber, dass man es in einem Geschäftsbericht der Nachwelt erhalten möchte? Ich meine nein. Was also tun, denn auf die Schnelle wusste ich auch keinen Rat.
Beim Googlen, nein, es muss natürlich heißen, bei der Recherche stieß ich auf einen schon älteren Beitrag im Sprachlog von Anatol Stefanowitsch. Falls Sie den Herrn nicht kennen, er macht sich als Organisator des Anglizimus des Jahres verdient. In seinem Eintrag zur Frage, wie man committen am besten auf Deutsch behandelt, geht er recht harsch mit dem VdS ins Gericht. Ja, es erheitert ihn geradezu, dass der Verein für deutsche Sprache in dem Versuch, statt committen als Lehnwort im Deutschen zu verankern lieber eine deutsche Entsprechung zu finden, auf sich verpflichten gekommen ist.
Das ist ungerecht, denn wenn wir einen Blick in den Webster werfen, stellen wir fest, dass to commit tatsächlich to obligate bedeutet und damit zutreffend sich verpflichten heißt. Es heißt aber auch to pledge, und das schließt ein Versprechen ein.
Committen und seine Nebenbedeutung
Insofern hat Stefanowitsch recht, wenn er einwendet, die Verpflichtung greife zu kurz, das commitment habe eine Nebenbedeutung. Er schreibt:
Sich committen bedeutet eben nicht nur, sich zu verpflichten, sondern es hat auch die Konnotation einer freiwilligen, aus der eigenen Überzeugung erwachsenen, längerfristigen Selbstverpflichtung.
sich etwas zu verschreiben
sich etwas zu widmen.
sich bekennen.
[…] für das gesprochene Deutsch irritierend finde, weil es mich an Schwaben erinnert. Bei sharen oder committen sieht das schon anders […]
[…] eigentlich zur Form boosten oder geboostet führen, vgl. googlen, browsen, sharen oder committen. Sie sagen ja nicht committern oder browsern, oder? Das überschüssige r erinnert an deutsche […]