Begrüßen Sie mit mir einen neuen Anglizismus – instagrammable. Fundstellen und Erläuterungen.

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Arbeiten im Grünen: An diesem Schreibtisch entstanden viele Beiträge

(1.3.2019, aktualisiert 6.7.2020) . . . dieser Eintrag vielleicht schon. Denn schaun Sie mal, er ist mit einem schnieken Foto meines Arbeitsplatzes ausgestattet. (Womit ich einen geradezu intimen Einblick in mein Schaffensumfeld gewähre.) Und Bilder qualifizieren für das populäre soziale Medium Instagram,  inzwischen stolzes Mitglied der großen Facebook-Familie.

Hey, ich hatte 2016 über das neue Verb instagrammen gebloggt. Nun gibt es dazu eine Weiterentwicklung: Das Adjektiv instagrammable. Schaun Sie mal hier auf diesen Artikel aus der FAZ. Da ist von

instagrammable moments

die Rede, mit Bezug auf das Reiseerlebnis mit einem Kreuzfahrtschiff. Und von

most instagrammable

Hotels.

Also:

instagram-geeignet,

wenn Sie es auf Deutsch sagen wollten. Die Urban Dictionary bestätigt mich mit dieser Definition:

Ein Foto oder Bild, das es wert ist, auf Instagram gepostet zu werden.

Ein interessanter Effekt, dass sich dieses Wort gebildet hat. Offenbar sind einladende Fotos auf Instagram ein so starkes Verkaufsargument geworden, dass es sich lohnt, Hotels oder Schiffe in Fotos auf diese Plattform zu trimmen.

Instagrammable: Verbreitung und Schreibung

Mit der Verbreitung ist es noch nicht so weit her. Im DWDS z.B. ist instagrammable Stand heute noch gar nicht gelistet. Der Duden listet das Adjektiv ebenfalls nicht, dafür immerhin das Substantiv. Unklar ist noch, ob ein oder zwei m verwendet werden. Ich neige zu zwei, wegen der Assimilation (=Anpassung), die bei größerer Verbreitung folgen dürfte. Vgl. das Verb, das bereits mit zwei Silben geschrieben wird – und womit der Kreis geschlossen wäre.

Ich selbst bin übrigens nicht auf Instagram. Die anderen Kanäle wie Xing, LinkedIn und Facebook zu bestücken, vernachlässige ich schon. Wozu also noch ein weiterer Kanal? Größtes Handicap ist mein Konzept: Dies Blog ist zu wortorientiert. Ich nutze zwar Bilder, doch nur wegen ihres illustrativen Charakters; Aufhänger eines Beitrages kann meist kein Bild sein, es sei denn, es belegt ein Wort, über das ich blogge. Das Motiv in diesem Eintrag ist wahrscheinlich unterbelichtet – und damit non instagrammable. Damit es dafür wenigstens vom Niveau her passt, unterbleiben ausnahmsweise längere Ausführungen.

Eine Ausnahme sei mir gestattet. Halten wir philosophisch betrachtet fest: Neue Phänomene schaffen neue Worte. Und nicht etwa umgekehrt, wie heute vielerorts behauptet wird, dass die Sprache die Realität verändert.

Über Twitter habe ich in einer Stunde des Zweifels schon was gebloggt. Die Zweifel bestehen fort, aber weil’s häufig unterhaltsam ist, wenn Leute sich pointiert äußern, habe ich mich klammheimlich doch irgendwann dazu entschlossen, dort teilzunehmen.

Aktualisierung, 6.7.2020: Inzwischen habe ich auch einen Instagramaccount, jedoch zu rein privaten Zwecken, um meinen visuellen Gelüste zu frönen.

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