(27.7.2012) In der Finanzkrise sind die Zinsen im Keller, umso stärker lockt das Betongold, vor allem in München: Häuser und Wohnungen sind so teuer wie nie.

Sprachlich geht das so: „Hier haben Sie 80 Millionen, revitalisieren Sie mir das mal“, sagt der Investor zum Immobilienentwickler. Revitalisieren, wiederbeleben also. Die Wikipedia schreibt vornehm von einer „städtebaulichen Maßnahme, bei der eine historische Bausubstanz so umgestaltet wird, dass eine zeitgemäße Nutzung erfolgen kann.“ Für die Bewohner bedeutet das: Mieterhöhung, Kündigung, Luxussanierung.

Ein schönes Unwort: Die Häuser selbst mögen wiederbelebt werden, aber für die Betroffenen ist es so ziemlich das Gegenteil, eine Vertreibung aus der Heimat, die sich vielleicht sogar wie ein kleiner Tod anfühlt.

Thematisch eng verwandt ist die Gentrifizierung, und meinen ersten Kandidaten für ein Unwort 2012 finden Sie hier.

2 Responses to Unwort revitalisieren
  1. PR-Beiträge 30/2012: PR-Karriere, Sommerloch & Olympia | kommunikationsABC.de 27. Juli 2012 at 11:30 Antworten

    […] Unwort revitalisieren […]

  2. […] bei gleichzeitiger Luxussanierung hätte ich die Gentrifizierung (oder das inhaltlich verwandte revitalisieren) für die bessere, weil repräsentativere Wahl […]


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