Vom Zitat zur Titelzeile, von Louis van Gaal in den allgemeinen Sprachgebrauch, und das in nur zwei Jahren: Das Feierbiest geht um und macht Medienkarriere. 

Feierbiest (Ausschnitt SZ-Magazin): Vom Fußball ins Show-Biz

 

(2.7.2012) Hand aufs Herz – wie oft haben Sie schon Feierbiest gesagt? Es ist also eine relativ neue Kreation, die zweite, die auf den ehemaligen Bayern-München-Trainer, den Holländer Louis van Gaal zurückgeht. Er prägte sie schon 2010, nach dem Gewinn der Meisterschaft mit den Bayern. „Ich bin ein Feierbiest“, sagte er damals in einem Interview mit der FAZ.

Jetzt prangte das Feierbiest erstmals auf dem Titel des SZ-Magazins – man muss von einer steilen Karriere sprechen, denn der Duden etwa verzeichnet den Begriff gar nicht. Die Umgangssprache nimmt es hingegen voll auf – Google liefert bereits 68.700 Treffer (Stand 1.7.) .

Dabei frage ich mich, was es eigentlich bedeuten soll. Im holländischen Original ist ein feestbeest jemand, der gerne, viel und fröhlich Partys und Feste feiert, erklärte schon damals ausführlich Herr Dr. Bopp in seiner Sprach-Sprechstunde. Oder, wie es mir eine holländische Freundin veranschaulicht hat: Ein Kneipentiger, was ich als Bild schöner, weil freundlicher und sympathischer, nicht so grimmig und finster, finde.

Zu vermuten ist, dass van Gaal das Ausgangswort mangels deutscher Entsprechung lautmalerisch-wörtlich übersetzt hat.  Jetzt ist das Feierbiest aus van Gaals Aura bei Jürgen Drews angekommen. Willkommen also diesem Neologismus. Welche neue Formulierung die deutsche Sprache van Gaal noch verdankt – hier.

2 Responses to Das Feierbiest geht um
  1. […] als gute verkaufen, wird es auch in Zukunft mehr Shit- als Candystorms geben. Der letzte vorher hier behandelte Neologismus war das Feierbiest. Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Trends abgelegt […]

  2. […] Eine Neuschöpfung ganz anderer Art ist das Feierbiest. […]


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