(26.5.2012) Im April berichtete ich von einem wilden Komma. Ein nahegelegener Edeka-Markt hatte ein Parkverbotsschild mit verwegener Orthographie aufgehängt. Nach meinem Post ereigneten sich zwei Dinge.

Schildlose Lagertür (in München) – rein schimmert der Lack

Erstens meldete sich der Ladenbetreiber: Man fühle sich provoziert und beleidigt und forderte mich auf, den Beitrag zu entfernen – „unverzüglich“, versteht sich, anderenfalls man sich rechtliche Schritte vorbehalte. Ich antwortete freundlich, dass weder Provokation noch Beleidigung beabsichtigt gewesen seien, dass ich sachlich erwogen hätte, was es mit diesem Komma auf sich habe, und dass der Betreiber nicht den Boten für die schlechte Nachricht verantwortlich machen solle, sondern den Verursacher. Kurz: Ich riet, sich mit der Bitte um ein fehlerfreies Schild an die Agentur oder die Druckerei zu wenden – darauf habe er, der Betreiber, ein Recht.

Ein paar Wochen vergingen. Als ich neulich an dem Laden vorbeikam, registrierte ich freudig überrascht, dass zweitens eingetreten war: Das wilde Komma war gezähmt, die fehlerhaften Schilder waren weg. Die graue Lagertür schimmerte nun rein im Schatten des Gebäudes (s. Bild.)

Wer weiß, ob nicht in ein paar weiteren Wochen neue Schilder in den Isargärten hängen, die eine kleine, aber feine Kommakultur ziert – ich würde es dem Inhaber und allen, denen gut getextete Schilder auch etwas bedeuten, wünschen. Keineswegs maße ich mir an, Auslöser gewesen zu sein, aber vielleicht doch. Sage also noch einer, Bloggen brächte nichts. 🙂

4 Responses to Wildes Komma gezähmt!
  1. haha, sehr schön! aber wie kam der ladenbetreiber auf deinen artikel?

  2. […] 26.5.2012) Wie das wilde Komma gezähmt werden konnte – hier. Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Rechtschreibung, Schilder & Plakate abgelegt und mit […]

  3. […] eine Edeka-Filiale in der Nähe habe ich vor einigen Jahren gebloggt – sie hatte ein eigenwilliges Parkverbot […]


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