(15.2.2012, Nachtrag 5.4.2012) „Klein ist groß“, verkündete VW kürzlich in einer Plakataktion für seinen neuen Kleinwagen Up. Ein Paradox ist immer lustig, weil man erstmal drüber stolpert. Klein ist also groß. Jetzt bitte eine gute Punchline, Verzeihung, Pointe. Die geht so – s. Bild:
Der neue up!
Um zu unterstreichen, wie klein das Auto ist, wurde also auch der Name klein geschrieben. Heieieih! Eigentlich werden Namen wie Substantive groß geschrieben. Warum wich man hier davon ab?
Das Plakat war auch ohne dieses Gimmick originell in der Aussage: In einer Welt voller Goliaths: Ein David! Das ist gut, da wird der Groß-klein-Gegensatz schon einmal an einem legendenbehafteten Beispiel aufgebaut, inklusive einer Anspielung auf Städte voller SUV, wenn man an Autos denkt. Die Kleinschreibung ist dann zwar konsequent, aber zuviel des Guten. So entsteht ein Beispiel für ein zu weit gedrehtes Konzept.
Probe – wie wäre das?
Der neue golf! Der neue passat! der neue scirocco!
Ich fürchte im Übrigen, den Hintersinn der Kleinschreibung nimmt man im Vorbeifahren nicht so schnell wahr.
Nachtrag: In der Presse wird die eigenwillige Kleinschreibung nicht angenommen. Als der Up heute zum Auto des Jahres 2012 gewählt wurde, schrieb etwa Spiegel Online die Modellbezeichnung in seinem Bericht unbeirrt groß.
Das Plakat will ich haben, das brauch ich für das Zimmer meines Enkels, auch ein DAVID. Wo bekomme ich das her?
@ René: Am ehesten von der Werbeagentur, die es hergestellt hat, vom VW-Marketing oder mit etwas Glück von einem VW-Händler.
[…] bei denen ich mir es nicht vorstellen kann – beim Up von VW zum Beispiel, über den ich hier schon mal gebloggt habe; wahrscheinlich, weil sich das Auto sich nicht so durchgesetzt hat wie das […]
[…] verständliche Produkt- oder Markennamen haben Tradition – hier meine Anmerkungen zum VW up. Immerhin können hier Zahlen sprechen: Während der VW Golf 2016 auf 235.935 Zulassungen in […]