(6.12.2011) Der Langenscheidt-Verlag, Herausgeber des Buches „Hä?? Jugendsprache unplugged 2012“, hat gesprochen – das Jugendwort des Jahres 2011 wurde gewählt. Der Sieger 2011 heißt swag, mit der Bedeutung einer lässigen, coolen Ausstrahlung; es leitet sich vom englischen swagger ab, was soviel wie stolzieren oder prahlen heißt. Ehrlich gesagt: Nie gehört. Und auch schwer vorzustellen, dass es jemand benutzt. Gibt’s das wirklich?

Die Top 5 der Jury:

1. Swag: beneidenswerte, lässig-coole Ausstrahlung

2. Fail/Epic Fail: grober Fehler, Versagen

3. guttenbergen: abschreiben

4. Körperklaus: Tollpatsch, Grobmotoriker

5. googeln: suchen, nachschlagen (nicht nur im Internet!)

Was hat über den Moment hinaus Bestand?

Anglizismen haben weiter einen starken Einfluss. Nummer fünf ist eigentlich ziemlich alt; erstaunlich, dass es 2011 auftaucht, wahrscheinlich, weil es das Netz verlassen hat und jetzt auch auf Lexika angewendet wird. Die beiden Erstplatzierten sind ziemlich speziell, meint dieser Blogbetreiber, und haben damit wenig Chancen, dauerhaft Teil des Wortschatzes zu werden. Eine gelungene Reflektion auf das politische Geschehen mit mehr Chancen sehe ich dagegen bei Nr. 3. Der Körperklaus, aufgebracht von der ungelenken Germany’s Next Top Model-Kandidatin Marie-Luise, dürfte auch schnell wieder vergessen sein.

Ferner liefen

Zu den witzigen Nominierten, die leer ausgingen, gehörten für meinen Geschmack

  • Bitchmove – hinterhältige Aktion
  • Hausfrauenpanzer – SUV
  • Zwergenadapter – Kindersitz.

So lief die Wahl 2010.

4 Responses to Swag anyone? Das merkwürdige Jugendwort 2011
  1. […] vergangene Woche schon bei der Wahl des Jugendwortes des Jahres auf – hier hatte ich richtig vermutet, dass es sich im allgemeinen Sprachgebrauch etablieren […]

  2. […] neues Wort ist da. Bemerkenswert: Diese Neuschöpfung ist die erste seit einiger Zeit, die – wie fail oder swag – nicht aus dem Englischen stammt. Notwendig ist wulffen nicht, denn es bezeichnet […]

  3. […] kenne bis auf Fuck You keines dieser Worte, ebensowenig wie das Siegerwort des vergangenen Jahres, Swag. Das ist an und für sich nicht ungewöhnlich, denn ich bin kein Jugendlicher mehr.  Aber ich […]

  4. […] Nahtlos reiht es sich damit in die prämierten Jugendwörter der letzten Jahre ein, Yolo (2012) und Swag (2011)  – eine Jury zeichnete sie aus, doch ob sie irgend jemand benutzte, war nicht so leicht […]


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