Wenn ein Wort nur auf 10.400 Google-Treffer (Stand 26.10.11) kommt, darf man es selten nennen. Dem entspricht auch die Markierung zur Häufigkeit im Duden-Eintrag: Nur einer von fünf Balken. Die Rechtschreibkorrektur kennt es noch nicht und macht undenkbar draus – nur leider will man undeutbar schreiben.

Wie das oft ist mit diesen neu geschöpften Worten: Undeutbar braucht man eigentlich nicht (um nicht wirklich zu vermeiden), wie ein Beispiel aus der gestrigen Süddeutschen Zeitung zeigt. Da sagt ein deutscher Medienmacher in einem Artikel über seine schwierigen Anfänge in Arabien:

„Es liefen nur undeutbare Nachrichten.“

Mit undeutlich zu ersetzen wäre wohl nicht, was der Zitatgeber meinte, obwohl der Duden dafür die Bedeutung vage angibt, was die Natur dieser Nachrichten durchaus beschreibt. Doch unklare, unverständlicheverwirrende oder auch widersprüchliche Nachrichten – das wären Alternativen gewesen. Und eine genauere Bedeutung oder einen Bedeutungsgewinn hat undeutbar nicht geschaffen. Oder?

Willkommen, verwirrendes Wort! Mehr zum Trend zu Adjektiven auf -bar und -lich hier.

2 Responses to Willkommen, undeutbares Wort!
  1. […] schreitet voran, Adjektive auf -bar sind 2011 weiter auf dem Vormarsch: Neuschöpfungen wie undeutbar, erwartbar und verstehbar bevölkern die Medien (und diesen Blog), Adjektive mit -lich weichen […]

  2. […] Wie ich von einem Trend sprechen kann? Lesen Sie meine Einträge zu unübertreffbar, unerschütterbar oder undeutbar. […]


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