(26.8.2011) Bestimmt haben Sie die Balisto-Plakate auch schon gesehen. Auf kräftigem Rot, Grün und Orange präsentieren ein Mann und zwei Frauen ihre Vorliebe für den Schokoriegel Balisto – s. Bild. Slogan: Natürlich nasch ich.

Es soll nicht um die Frage gehen, ob Balisto tatsächlich natürliche Bestandteile enthält oder natürlich ist, sondern um den Slogan. Die Botschaft ist anscheinend doppeldeutig: Selbstverständlich nasche ich, und ich nasche etwas Natürliches. Denn die Sorten heißen Korn-Mix, Müsli-Mix und Erdbeer-Joghurt-Mix.

Wenn man natürlich so wie hier nach vorn stellt, wird primär die selbstbewusste Haltung vermittelt. Dass Balisto auch natürlich ist oder sein soll – darauf kommt man erst im zweiten Anlauf. Das Problem ist die Ich-Aussage, in die der Slogan gekleidet ist – sie unterstützt das Selbstbewusste, behindert aber die Doppeldeutigkeit. Es läuft auf ein „Ich nasche, also bin ich“ hinaus.

Von der Wortstellung her wäre möglich, „ich nasche natürlich“ zu sagen. Das würde die Natürlichkeit des Produktes stärker betonen, und dabei die Selbstverständlichkeit erhalten – je nach Betonung. Die kräftige Alliteration (na und na) bleibt auch. Und die Pullis Ton in Ton. Und dass die drei Farben drei Sorten Balisto markieren.

P.S. Putzig finde ich das vermeintlich abgebissene Packungsstück im Mundwinkel der Models. Natürlich wirkt diese Platzierung nicht, mehr als wäre beim Photoshoppen ein Fehler passiert.

One Response to Ich nasche, also bin ich.
  1. […] von meiner Lieblingsplakatwand. Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Werbung abgelegt und mit 2012, Claim, Plakat, Slogan […]


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