Wieder da: Schreibung LC-Display statt LCD-Display

(16.5.2011, Nachtrag 17.5.2011) Kaum zu glauben, aber wahr: Sie schreiben wieder LC-Display, wenn sie einen Flüssigkristallbildschirm meinen. So geschehen in einer Pressemitteilung zu den neuen SONY-Digitalkameras, die ich neulich las, als ich an einer Geschichte zum Thema arbeitete. Sieht komisch aus, nicht wahr? LC-Display. Als ob was fehlt. So sehr hat man sich an die alte, falsche Schreibweise gewöhnt. LCD-Display.

Eine versteckte Tautologie, denn das D in liquid crystal display steht für nichts anderes als das, was folgt – Display. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben – Google liefert für LC-Display etwa 8,5 Millionen Treffer, während LCD-Display auf das Zehnfache kommt – 85 Millionen. Das nenne ich eine überwältigende Mehrheit.

Selbst Topstars sind vor diesem Lapsus nicht gefeit. So singt Bono auf dem letzten U2-Album „No Line on the Horizon“ von der atm machine, dem Geldautomaten also, wie in automated teller machine. Vielleicht war es Absicht: Die Melodie brauchte noch eine Silbe mehr, und durch die Doppelmaschine konnte er sie halbwegs elegant einschmuggeln.

P.S. (17.5.): Das LED-Display ist korrekt, denn LED steht für light emitting diode – hier beleuchten Dioden einen Bildschirm.

3 Responses to LC-Display: Sony macht was gut
  1. Birgitt Kollmann 17. Mai 2011 at 11:19 Antworten

    Aber alle schicken wir eine sms, keine sm – dabei verschicken wir ja nicht den Service, sondern nur die short message.

    • Das ist wahr, wenn auch die SMS nicht tautologisch ist. Der Neologismus simsen löst das Problem nicht ursächlich, hebt aber für mein Verständnis die Absurdität des SMS-Schickens auf, ist ein richtiges Verb (also keine zusammengesetzte Form) und passt auch lautmalerisch zu dem, was da vor sich geht.


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