(26.4.2011) Gestern lief in der ARD-Tagesschau ein Bericht über die Koalitionsverhandlungen in Baden-Württemberg. Vor der Kamera der SPD-Landesvorsitzende Nils Schmid. Er spricht über
junge Menschen mit Migrationshintergrund.
Das ist politisch korrekt, aber ziemlich abstrakt. Was soll man sich unter so einem Wortmonster vorstellen? Und wie lange braucht man dafür? Oder hüpft das als Politphrase zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus, ohne im Gedächtnis Spuren zu hinterlassen?
Kann man nicht einfach Einwandererkinder sagen? Doch ein bildstarkes Hauptwort diskriminiert womöglich, oder zumindest könnten sich die Angesprochenen nicht ernst genug genommen fühlen. Und es bildet nicht den vollen Sachverhalt ab. Junge Menschen sind Kinder und Jugendliche; Einwanderer kommen meist aus wirtschaftlichen Gründen, Migranten umfassen auch politische Flüchtlinge.
Nur dass die Briefmarke (Postwertzeichen) und der Geisterfahrer (Autobahnfahrspurgegenrichtungsbenutzer) den Sachverhalt auch nicht korrekt wiedergeben, aber leicht verstanden werden – weil sie treffen.
[…] mindestens einen ausländischen Elternteil. D.h. etwa zwei Drittel der Klasse haben einen sog. Migrationshintergrund und benutzen den Dativ vorwiegend ohne -n. Hier Abhilfe zu schaffen, wäre (Achtung, Kalauer:) […]