„Kranz schön keck“ (SZ-Ausschnitt): Wortspiel als Selbstzweck

(29.9.2012) Dass bei den Headlines im Zeitalter des Storytelling ohne große Rücksicht auf Informationsgehalt und nachrichtlichen Wert wortgespielt wird, haben wir an zahlreichen Beispielen der letzten Zeit gesehen.

Der September brachte in der Süddeutschen Zeitung allerdings einen Fall, in dem das Wortspiel eins von der Sorte war, die ich Jazz-Wortspiel nenne.

Kranz schön keck

stand neben dem Aufmacherfoto, dass einen Kranz zeigt, im Panorama (s. Foto). Das könnte man auch über dieses Wortspiel sagen, das komisch sein soll, geistreich, überraschend. Vielleicht gefällt es manchen Lesern auch. Für mich gibt es eine Grenze, nämlich da, wo das Wortspiel Selbstzweck wird. Wo genau diese Grenze liegt, muss im Einzelfall ermessen werden, aber hier scheint mir das Fall zu sein. Ganz schön krank, ist mein Resumé.

Was ein Jazz-Wortspiel ist? Wenn’s nicht mehr komisch ist, sondern weh tut. Die Jazzer haben mich dazu inspiriert, denn nur in der Jazz-Szene gibt es diese Mischung aus Intelligenz, Kindsköpfigkeit und Mut, sich als vierköpfige Formation zum Beispiel Foursprung zu nennen.

Hier geht’s zum Wortspielliebling des letzten Monats.

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