(31.8.2012) Im Flugzeug auf dem Weg in den Urlaubsort ergibt sich die Gelegenheit, Zeitungen und Zeitschriften zu lesen, die man sonst nicht so im Blick hat. Die Brigitte z.B. Und wie ich sehe, wird auch hier der Trend der Ein-Wort-Headline mit Wortspiel gepflegt.

Eine große Kochgeschichte über Heidelbeeren war mit

Beerenhunger

übertitelt – s. Abb. Nun ja: Das lag nahe. Ich will keine Haare spalten, aber hat man auf Beeren nicht eher Appetit? Zumal der Bärenhunger etwas mit knurrendem Magen zu tun hat? Und Beeren nicht nur Heidel-, sondern auch Him-, Erd- oder Stachelbeeren umfasst, um nur einige zu nennen.

Das Intro klärt auch nicht darüber auf, warum man auf Beeren nun so großen Hunger haben soll, sondern preist nur ihre Vielseitigkeit. Dafür pflegt es einen weiteren Trend: daherkommen zu verwenden – ein Verlegenheitsbewegungsverb. Wo doch schmecken hier ebenso passend wie konkret und sinnlich gewesen wäre.

Ich glaube, ich hätte mich für die Überschrift Feines Früchtchen entschieden – sie hätte die Vielseitigkeit der Blaubeeren, die Gegenstand der Geschichte ist, schlüssiger transportiert. Andererseits kann ich nicht leugnen, dass der Beerenhunger Lust auf die Frucht macht. Bleibt die lapidare Schlussfolgerung, dass die Headline (Achtung:) Geschmackssache ist.

Mehr zu den allgegenwärtigen Ein-Wort-Überschriften.

2 Responses to Geschmackssache: Brigitte hat Beerenhunger
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